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Was sind User Stories?

05.10.2020

Scrum-Teams entwickeln Produkte für ihre Kunden. Deswegen müssen sie einen Weg finden, Kundenbedürfnisse für alle Beteiligten verständlich zu formulieren. Dabei kommen User Stories zum Einsatz. Was das genau ist und wie sie funktionieren, stellen wir im heutigen Post vor.

Der Sinn hinter einer User Story ist, die Sicht aus der Perspektive des Nutzers zu verstehen und sich in ihn hineinversetzen zu können. Denn: Versteht man den Nutzer, kann das Produkt so entwickelt werden, dass es ihm einen Mehrwert bietet. Darüber hinaus macht das Einsetzen von User Stories immer Sinn, wenn man sich die Bedürfnisse und Erwartungen des Nutzers an das Produkt vor Augen führen will. Kurz gesagt machen User Stories die Anforderungen an das Produkt klar. Außerdem laden sie zum Gespräch über die Erwartungen des Kunden ein, da zusammen mit dem Kunden an User Stories gearbeitet werden kann. So erfährt man aus erster Quelle, was sich der Kunde wünscht.

Wo haben User Stories ihren Ursprung?

Der Ursprung der User Stories liegt in der agilen Softwareentwicklung. Genauer gesagt liegt er im “Extreme Programming” (XP) und in dem Zuge wurden User Stories von dem Softwareentwickler und Autor Kent Beck erschaffen. An dem Punkt waren User Stories “nur” echte Geschichten aus der Perspektive des Kunden, also eine Geschichte, in der ein Kunde ein echtes Problem beschreibt, zu dem er gerne eine Lösung hätte. Allerdings wurde die Formulierung bzgl. Länge und Inhalt einer solchen Story damals nicht geregelt. So ein Formulierungsrahmen wurde erst später von der Entwicklerin Rachel Davies hinzugefügt. Dadurch wollte sie verhindern, dass Nutzergeschichten zu groß und damit zu komplex werden. Nach Davies’ Vorlage bestehen User Stories aus drei wesentlichen Elementen (“Rolle”, “Feature”, “Nutzen”).

So wird sie formuliert: “Als [Rolle] möchte ich [Feature], damit/weil [Nutzen].” oder “Um als [Rolle] [Nutzen zu erreichen], möchte ich [Feature].”

Die vorgegebenen Elemente der User Story klären die wichtigsten Fragen aus Sicht des Entwicklerteams:

Kann eine Anforderung nicht in einer User Story formuliert werden, deutet das meistens darauf hin, dass sie nicht wirklich verstanden wurde. In dem Fall sollte sich das Team nochmal mit dem Kunden zusammensetzen.

Wie wird mit User Stories gearbeitet?

Steht eine User Story erstmal fest, wird sie in der Praxis um konkrete Akzeptanzkriterien ergänzt. Diese Kriterien beschreiben, wann eine User Story erfolgreich umgesetzt wurde, d. h. sie definieren die fachlichen Anforderungen an das Produkt. Was sollte das Produkt also haben, um dem Nutzer einen Mehrwert bieten zu können?

Dazu ein Beispiel: Angenommen die User Story lautet: “Als Freelancer möchte ich meine Aufträge planen, damit ich einen besseren Überblick über sie habe.” Mögliche Akzeptanzkriterien dafür wären “Arbeitskalender anschaffen”, “Auftragsstart/-ende eintragen”, “Tägliche Aufgaben auflisten” etc.

Was macht eine gute User Story aus? Um diese Frage zu klären, kann ein Blick auf die drei Cs von Ron Jeffries helfen. Sie beschreiben die wichtigsten Bestandteile einer User Story:

Die drei Cs zeigen, welche Eigenschaften eine gute User Story ausmachen. Daneben sind auch die “INVEST”-Kriterien von Bill Wake eine wichtige Quelle der Orientierung, um hochwertige User Stories zu erstellen:

Zusammengefasst sind User Stories ein Format, das dabei hilft, Kundenbedürfnisse zu verstehen und sie umzusetzen. Der Fokus liegt dabei auf der Beschäftigung mit dem Nutzer und welcher Mehrwert ihm geboten werden kann. Wir hoffen, wir konnten dir mit diesem Post die Funktion und den Aufbau von User Stories deutlich machen. Vielleicht hilft er dir sogar bei deinen eigenen User Stories!